Aber ein Buch vor Angst ganz abzubrechen? Ja, das habe ich schon mal. Und es war kein Thriller, es war eines dieser Schicksalsbücher. Und ich habe es aus einem recht ungewöhnlichen Grund abgebrochen.
The Agony of Ecstasy. Meine Mutter hat das mal irgendwo aufgegabelt. Da habe ich noch zu Hause gewohnt, also habe ich es spätestens 2006 gelesen. Es geht um einen Jugendlichen, der in die Drogenszene abrutscht. Es las sich okay, ich habe es damals auch hauptsächlich gelesen um mein Englisch aufzubessern.
Dann ungefähr in der Mitte des Buches – der Jugendliche rutscht gerade in den Drogensumpf ab – fällt mir ein handschriftlicher Brief aus dem Buch in die Hände (siehe Foto).
Der Brief ist auf englisch und wohl von der ursprünglichen Besitzerin des Buches. Und diese macht sich ganz schöne Sorgen, denn der Adressat / die Adressatin des Briefes wiegt nur noch 45 Kilo. Aus dem Brief wird nicht klar, ob der Grund hierfür ein Drogenproblem oder Magersucht ist, aber dieser Brief hat mich dann so schockiert – in Kombination mit der Thematik des Buches – dass ich an der entsprechenden Stelle bis heute nicht weitergelesen habe. Der Brief hat die Thematik plötzlich so real gemacht…
Wahrscheinlich ist das Buch auch nicht besonders gut (es wird zumindest nicht mehr verlegt und die Internet-Bewertungen sind auch arg gemischt), aber seit 2006 steht es jetzt inklusive des Briefes in meinem Regal. Werde ich es noch einmal lesen? Ich weiß es nicht.
Die Montagsfrage wird aktuell gehostet von Nina // Libromanie.
6 Kommentare
Angst vor einem Buch hatte ich vor "Verbotene Rethorik" aber eher, weil ich es als schädlich für den Charakter ansehe. Es lehrt und versucht zu überzeugen, als alle Menschen schlecht und hinterhältig sind. Ich glaube, dass es ganz schlechten Einfluss auf mich gehabt hätte.
Das gehört allerdings zu den ungewöhnlicheren Sachen, die man so in einem gebrauchten Buch finden kann. Da hätte ich wahrscheinlich auch pausiert, wenn auch nur um kurz Atem zu holen.
Ob es sich für Dich lohnt das Buch nochmal anzufangen, ist in der Tat die Frage. Mein erstes englisches Buch war nicht der Rede wert und auch, wenn ich es in lebhafter Erinnerung behalte, würde ich die Zeit in dieser Hinsicht nicht zurück drehen wollen.
LG, Katarina 🙂
PS: Ich hab diese Woche mal wieder mitgemacht, auch wenn mich die Erinnerung an manche Gruselbücher schon etwas schaudern lässt…
Liebe Cara,
ich wüsste keine Antwort zur aktuellen Montagsfrage, aber das genannte Buch – im Zusammenhang mit dem Brief der ursprünglichen Besitzerin…. oh gott, ich hätte sowas von losgeheult. Da läuft einem ja geradezu ein eiskalter Schauer über den Rücken.
Das ist wirklich heftig! Klingt fast schon wie eine Marketingkampagne für das Buch, ARG oder so. Auch wenn der Effekt sicherlich so nicht gewünscht war. 😀
Naja, das Buch ist von 1996, da hat man an solche Marketingkampagnen wohl noch nicht gedacht 😀
Das stimmt wohl…solche Bücher haben noch einmal eine ganz andere Wirkung….
Ich habe an der Uni mal ein Philosophie-Seminar über Menschenbilder gehabt (Homo hominem lupus est. Und so.) Könnte einem die positive Grundeinstellung vermiesen…