[Wer lieber sieht als liest: KLICKKLICK!]
Im Jahre 1900 wird auf dem Ozeandampfer Virginian ein Findelkind entdeckt. Und weil sich niemand für das kleine Baby verantwortlich fühlt, fasst sich einer der Matrosen namens Danny Boodmann ein Herz, gibt ihm den Namen Danny Boodmann T.D. Lemon Novecento, und nimmt sich seiner an.
Diese kleine Geschichte, die zunächst als Monolog-Theaterstück gedacht war, wird dem Leser von Novecentos Freund Tim Tooney erzählt. Beide haben zusammen in der Jazz Band auf der Virgian gespielt – Novecento am Klavier und Tooney an der Trompete. Die Geschichte wird im Rückblick erzählt, wobei die einzelnen Sätze sehr ineinander fließen; Baricco legt Tooney Sätze voll Faszination und Bewunderung in den Mund. Der Monolog-Stil ist nicht ermüdend, da die Erzählweise generell sehr lebhaft ist und durch kurze Dialogpassagen immer wieder aufgebrochen wird. Baricco ist hier eine gute Mischung aus melancholischen Passagen und amüsanten Anekdoten gelungen. Die wenigen Regieanweisungen (da im Original Theaterstück) sind nicht störend, man könnte sie theoretisch auch überlesen. Der Untertitel „Die Legende vom Ozeanpianisten“ bewirkt im Zusammenspiel mit Bariccos Erzählweise, dass der Leser anfängt zu glauben, es habe diesen Novecento wirklich gegeben. Eine schöne Vorstellung….
Ein kleines feines Büchlein, welches sich leider viel zu schnell weglesen lässt. Amüsante Anekdoten, traurige Passagen und philosphische Gedanken verbinden sich hier zu einem kleinen literarisch-musikalischem Kunstwerk, welches meiner Meinung nach in jedes Bücherregal gehört.
4 Kommentare
Das Cover sieht wirklich wunderschön aus!
Auch der Inhalt klingt wundervoll! Danke fürs Vorstellen!
Liebe Grüße
Anka
Danke für den Buchtipp, das hört sich gut an! Ich habe von Baricco bisher nur "Seide" gelesen, wollte mir aber definitiv noch mehr Bücher von ihm zulegen. Vielleicht wäre das sogar eine gute Gelegenheit, meine Italienischkenntnisse wieder zu entstauben.
Danke für diese schöne Buchvorstellung. Schon das Cover ist sehr einladend. Auch ich kenne bisher nur "Seide", und das Buch hat mich fasziniert. Baricco hat einen wunderschönen Schreibstil.
LG
Susanne
@Anka: Jaaaa, es ist einfach ein kleines feines Buch zum Liebhaben =)
@Stefanie: Du kannst italienisch? wow! Ich versuche ja auch immer, die Bücher im Original zu lesen. Bei Englisch gar kein Problem. Bei Französisch muss ich mich schon motivieren…
@Susanne: "Seide" will ich auch bald lesen – habe es schon im Regal stehen! =)
liebe Grüße zurück