AUTOR Nadine Erdmann | GENRE Jugend / Thriller (ab 14)
Doch genau diese Cyberwelt scheint nicht so sicher zu sein wie sie scheint: Schon drei Jungen sind ins Koma gefallen, als sie ein neues CyberWorld Game, den MindRipper, in der Cyberwelt spielten. Und keiner der Ärzte weiß, was mit dem Bewusstsein der Jungen passiert ist. Gemeinsam mit ihrem Freund Zack versuchen Jamie und Jemma der Sache auf die Spur zu kommen. Gibt es den Mind Ripper etwa wirklich? Und schwebt auch Jamie in Gefahr?
Zunächst: es hat definitiv Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen! Nach heutigem (und meinem) Stand zu urteilen hat Nadine Erdmann ein relativ authentisches Bild der Rolle von Technik und Elektronik im Alltag beschrieben. Natürlich beschränkt sie sich hier auf den Bereich der Jugendlichen.
Jamie, Jemma, Zack, Will und Ned sind fünf Charaktere, die authentisch agieren und dabei so unterschiedlich sind, dass man sie als Leser gut auseinanderhalten kann. Die Dialoge der Jugendlichen untereinander empfand ich stets als authentisch und sie sind ein großer Pluspunkt des Buches!
Der Verlauf der Geschichte bietet einiges an Spannung, das Ende war nicht vorher zu ahnen. Auch war noch Platz für eine kleine Liebesgeschichte 😉 Mir persönlich hat auch die wechselnde Fokalisierung gefallen, sodass man als Leser sowohl Jamies als auch Jemmas Gedanken folgen konnte.
Allerdings hätte ich mir grundsätzlich gewünscht, dass der Aspekt der Technik noch ein bisschen weiter gedacht worden wäre. An manchen Stellen fand ich die Formulierung dann auch zu schwammig à la „ihr könnt mit dem Handy im Internet abstimmen“ – selbst heute hat doch schon alles was Rang und Namen hat eine eigene App…
Ned hat mir als Charakter grundsätzlich gefallen, allerdings waren mir seine Fähigkeiten für einen Jugendlichen doch ein bisschen hochgegriffen.
Streckenweise hat die Geschichte ein paar Längen, so empfand ich die Kampfszene am Anfang zu lang bzw. zu unspektakulär und auch einen Streit im späteren Verlauf der Handlung fand ich zu explizit dargestellt. Aufgrund der genannten Punkte hat mich dann auch das Ende nicht zu 100% überzeugt.
Das Cover ist bei selbstverlegenden Autoren natürlich immer eine schwierige Angelegenheit. Vielleicht hätte hier ein anderes Cover aber doch für mehr Eyecatcher-Potential gesorgt.
Nadine Erdmann ist ein solides Debüt gelungen. Für den Genrebegriff Thriller hat mir aber doch ein wenig die konstante Spannung gefehlt. Wer sich für Technik und Computerspiele interessiert, wird sicherlich dennoch gern in dieser Geschichte abtauchen. Aber auch wegen der authentischen Hauptcharaktere bleibt das Buch lesenswert. Das Buch ist Auftakt einer Reihe, lässt sich aber auch als Einzelband lesen. Für den günstigen Preis definitiv einen Blick wert!
2 Kommentare
So toll, endlich wieder eine Rezi von dir und dann noch so wunderbar geschrieben. Mach doch bitte einfach weiter so. Ich liebe deinen Blog.
Livia
Danke für dein Feedback <3 Und dabei dachte ich, die Wortwahl sei mir diesmal nicht ganz so gut gelungen….bin ja doch ein bissl aus der Übung…
liebe Grüße an dich!