Vier Menschen, aus vier Welten, über die Globalisierung vereint, aber jeder für sich doch allein. Was verbindet sie? Was suchen sie? Was unterscheidet sie? Was könnte ihnen helfen? Hannah Dübgen (*1977) findet in ihrem Debütroman Strom spannende Antworten auf diese Fragen.
Nah oder fern gibt es nicht mehr, nur noch nah oder fremd (Vorwort)
Makiko dagegen hatte von Anfang an gerne gesprochen, Englisch und noch lieber Französisch. Sie mochte die feinen Nuancen, den rhythmischen Fluss der Sprache, und sie sah in der Tatsache, dass es ihr leichtfiel, die französische Satzmelodie zu übernehmen, ein Zeichen dafür, dass Paris die richtige Stadt für sie war, die Stadt, von der schon Frédéric Chopin gesagt hatte, es sei ein Paradies zum Verschwinden. (Seite 16)
Die Kapitel über Makiko sind kleine Kunstwerke in sich, sie haben mich beim Lesen vorangetrieben. Jasons Kapitel bilden durch ihr wirtschaftliches Grundthema den Gegenpol, und waren für meinen Geschmack etwas zu trocken und etwas zu langatmig. Einen minimalen Abzug gibt es für das Ende, welches zwar funktioniert, aber aufgrund des Niveaus des Romans die Erwartungen nicht voll erfüllen kann.
AUTOR Hannah Dübgen | GENRE Gegenwartsliteratur
ERSCHEINUNGSJAHR 2015
VERLAG dtv Verlag | SEITEN 272 | FORMAT Taschenbuch
9,90 € [D], 10,20 € [A]
ISBN: 978-3423143820