AUTOR Georg Büchner | GENRE Lustspiel / Klassiker
ERSCHEINUNGSJAHR 1836 | SPRACHE Deutsch
VERLAG Reclam | SEITEN 88 | PREIS 2,40 €
Der junge Prinz Leonce vom Königreich Popo soll Prinzessin Lena vom Königreich Pipi heiraten. Allerdings streubt er sich gegen diese Entscheidung – er will niemanden heiraten, den er nicht liebt und den er gar nicht kennt. So flüchtet er gemeinsam mit seinem genusssüchtigen Diener Valerio Richtung Italien.
König Peter, sein realitätsferner und leicht verwirrter Vater, ignoriert das Verhalten des Sohnes und will die Hochzeit auf jeden Fall durchsetzen. Derweil trifft Leonce auf der Flucht auf ein hübsches Fräulein namens Lena…
Dieses Drama ist ganz klar darauf angelegt, eine amüsante Polit-Satire zu sein. Dementsprechend tauchen nur recht wenige Personen auf, und diese sind auch sehr stereotypenhaft gehalten. Die Handlungsstruktur ist simpel, große Wendungen oder Dramatik wird man vergebens suchen. Dennoch habe ich es recht interessant empfunden, auf welche Weise Büchner Kritik am Adel und der deutschen Kleinstaaterei seiner Zeit übt. Das Werk ist überraschend leicht zu lesen und mir hat sogar Büchners Humor zugesagt – ein paar Mal musste ich schmunzeln.
Ein durchaus amüsantes Lustspiel, welches durch seine politischen Anspielungen interessant wird. Charakter-Stärke oder Spannungsaufbau wird man hier aber vergebens suchen.
Dies ist übrigens mein zweiter Beitrag für die Reclam-Challenge von Franzi vom Bücherchaos. Mal sehen, ob ich es bis Ende des Jahres noch auf 12 Büchlein schaffe. Naja, wenn die Uni wieder losgeht, wird sich die Bilanz auf jeden Fall verbessern =)
6 Kommentare
Popo und Pipi? 😀
Jaja, der Herr Büchner hat sich ganz schön was erlaubt! XD
In der ersten Version musste es auch Po-Po und Pi-Pi geschrieben werden, damit es nicht ganz so 'obzön' ist…
Ich mag Reclam nicht so sehr, die Bücher sind mir zu klein (und ich habe schlechte Erinnerungen von meiner Uni-Zeit!).
Neulich habe ich die Hamburger Lesehefte entdeckt, und die finde ich viel besser… na ja, jedenfalls größer und billiger 😉 Dadurch, dass ich jetzt viele deutsch-sprachige Klassiker kaufen kann, habe ich dann ganz August dazu gewidmet, (fast) nur auf deutsch zu lesen…
… so leicht is das aber nicht immer 🙁
@Tony: Ja, die Reclam Bücher sind schon klein und ich finde die Hamburger Lesehefte auch schöner. Allerdings sind die Lesehefte nicht so gut redigiert wie die Reclam-Ausgaben. Wenn du also einen Text willst, der möglichst nah am Original ist, solltest du zu Reclam greifen.
Und du hast Recht, Klassiker liest man ja auch in der Muttersprache nicht einfach so weg!
da hab ich mal ein theaterstück dazu gesehn und fands nicht schlecht 🙂 aber ich muss sagen reclam liest sich nicht immer so leicht (z.B. Kohlhaas… das war wirklich kein zuckerschlecken)
♥, peppie
Deutsch – geht so.
Bayerisch (wie bei Lena Christ's 'Erinnerungen einer Überflüssigen') – ein Biß'l schwieriger…