ERSCHEINUNGSJAHR 1996 | SPRACHE Englisch
VERLAG flamingo | SEITEN 426 | PREIS € 7,40 (TB, englisch)
DEUTSCHER VERLAG btb | SEITEN 768 | PREIS € 11,00 (TB, deutsch)
DEUTSCHER VERLAG btb | SEITEN 768 | PREIS € 11,00 (TB, deutsch)
[Wer lieber sieht als liest: KLICK!]
Inhalt:
In diesem Buch erzählt der irische Schriftsteller Frank McCourt von seinen Kindheits- und Jugenderinnerungen. Aus Sicht des kleinen Frankie (4 Jahre alt), erfährt der Leser, wie die Familie am amerikanischen Traum gescheitert ist und nun zurück nach Limerick, Irland, zieht.
Und so berichtet Frank aus seiner Sicht aus seinem neuen Leben und Alltag in Irland. Von Schulproblemem, vom Leben in Armut, von Glaubenskonflikten, vom Zusammenhalt der Familie und vom kleinen Glück.
Rezension:
Obwohl der Leser eigentlich von Anfang an weiß, dass es sich bei den erzählten Begebenheiten um Fakten handelt, so vergisst man das ganz schnell beim Lesen und findet sich plötzlich in einem Roman wieder. Denn Frank McCourts Kindheit war so außergewöhnlich, so voll von urigen Personen, so voll von traurigen und lustigen Zufällen, dass man als Leser kaum glauben kann, dass alles was hier erzählt wird wirklich wahr ist.
Zusätzlich ist der Schreibstil einfach nur toll. Einfühlsam, amüsant und sehr real. An den teilweise dialektalen Sprachgebrauch in der englischen Originalausgabe (tay anstatt tea, eejit statt idiot) gewöhnt man sich schnell. Frank McCourt lässt sehr viele Details in seine Erzählungen einfließen, ohne dabei langweilig zu werden. So lernt man nicht nur sehr viel über Franks Kindheit, sondern auch viel über Irland, den Glauben, die irische Kultur. Weltpolitik (2. Weltkrieg) kommt hierbei nur sehr am Rande vor. Was mich zunächst verwirrt hat, war, dass keine Jahreszahlen vorkommen. Dafür aber unheimlich viele Altersangaben von Frank und seinen Geschwistern. Wenn man also weiß, dass McCourt 1930 geboren ist, kann man sich das natürlich selbst ausrechnen. Ich habe mich gefragt, warum dem so ist. Vielleicht, um dem Ganzen eine größere Allgemeingültigkeit zu verleihen? Um zu verdeutlichen, dass es vielen irischen Kindern ähnlich ging? Möglich, denn oft wird einem als Leser bewusst, wie sehr McCourts Erinnerungen auch eine Milieustudie sind.
Das größte Ärgernis an diesem Buch war für mich Franks Vater – das Verhalten dieses Charakters hat mich teilweise so wütend gemacht, dass ich das Buch beinahe abgebrochen hätte!
Sehr bewundernswert fand ich, dass McCourt es trotz all der Schwierigkeiten in seiner Kindheit schafft, einen positiven Ton in seinen Erzählungen beizubehalten.
Fazit:
Wahre Geschichten, die sich wie ein Roman lesen. Geschichten voller Lebensweisheit und Humor, die aber trotzdem zum Nachdenken anregen. Ein ganz tolles Buch über Irland, seine Menschen und das Leben in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Definitiv auch für Leute zu empfehlen, die mit Biographien sonst weniger anfangen können!
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ANGABEN DES VERLAGES (btb)
Originaltitel: Angela’s Ashes
Originalverlag: Scribner, New York1996
Aus dem Englischen von Harry Rowohlt
Originalverlag: Scribner, New York1996
Aus dem Englischen von Harry Rowohlt
Taschenbuch, Leinen, 768 Seiten, 9,0 x 15,0 cm
mit LesebändchenISBN: 978-3-442-74100-7
€ 11,00 [D] | € 11,40 [A] | CHF 18,90*
mit LesebändchenISBN: 978-3-442-74100-7
€ 11,00 [D] | € 11,40 [A] | CHF 18,90*