Heute folgt ein letzter Blogbeitrag mit einem Rückblick auf 2016. Neben dem allgemeinen Rückblick In ein paar Worten, der BuchSaiten Blogparade und meinen Lesestatistiken 2016 möchte ich euch natürlich jene Bücher nicht vorenthalten, die mich in 2016 am meisten begeistern konnten. Eigentlich sollte dies eine schöne Top 5 werden, aber es sind dann doch sieben Bücher geworden, die ich euch gern ans Herz legen möchte:
(In der Reihenfolge, in der ich sie 2016 gelesen habe:)
Selja Ahava – Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm
Annas Geschichte beginnt in Finnland, sie ist eine alte Frau und lebt in einem Pflegeheim. Rückblickend, gemeinsam mit dem Leser, geht Anna nun auf eine Erinnerungs-Reise in ihre Vergangenheit, zu ihrer Jugend in Finnland, ihrer großen Liebe Antti, ihrem Neuanfang in London und eben zu jenem Tag, an dem ein Wal durch London schwamm….
Diese Geschichte ist wahrhaftig ein kleines Kunstwerk, denn auf poetische und einfühlsame Weise thematisiert die Autorin eine Krankheit, über die aktuell viel gesprochen wird: Demenz. Doch dieses Buch ist so leise, mit so vielen ungewöhnlichen Momenten zum Nachdenken, dass man nicht das Gefühl hat, über eine Krankheit zu lesen. Eine Autorin, die man sich merken muss!
Benedict Wells – Vom Ende der Einsamkeit
Ich bin bereits ein großer Wells-Fan, seit ich 2010 Becks letzter Sommer las. Und wie habe ich auf ein neues Buch des Autors gefreut! Lange hat er sich Zeit gelassen mit seinem vierten Roman, doch das kam der Qualität des Textes eindeutig zugute. Vom Ende der Einsamkeit ist ein melancholischer, nachdenklich stimmender Roman, der sich anhand einer Geschwisterkonstellation mit den großen Themen Verlust, Einsamkeit und Lebensperspektiven beschäftigt. Mein Fazit? Benedict Wells ist wesentlich reiferer, stilsicherer und ein richtig guter Erzähler geworden.
Torben Kuhlmann – Lindbergh. Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus
Ich weiß nicht mehr, wann und wo ich auf Torben Kuhlmann zuerst aufmerksam wurde. Aber als ich das Cover seines Erstlings Lindbergh das erste Mal sah, war es um mich geschehen. Ich will nicht sagen, dass ich ein besonderes Faible für Mäuse habe, aber dieses Exemplar hier ist schon ziemlich niedlich. Gemeinsam mit Kuhlmanns Vorliebe für technische Zeichnungen ist ein Bilderbuch entstanden, welches Kinder und Erwachsene gleichsam fasziniert. Lindbergh hat auf jeden Fall meine Liebe für illustrierte Bücher neu entfacht!
Jane McMorland Hunter (Hg.) – Ode to London. Poems to Celebrate the City
Einen Lyrikband habe ich in 2016 gelesen, aber in diesen habe ich mich wirklich verliebt. Ode to London ist – wie der Titel schon sagt – eine Hommage an London. Verschiedenste englische Lyriker, darunter bekannte wie Auden, Blake, Eliot oder Wordsworth, sind hier mit ihren Gedichten über London vertreten und zeigen damit auch einen geschichtlichen Abriss, denn die Texte reichen vom 17. bis ins 21. Jahrhundert. Gemeinsam mit vielen Illustrationen, ähnlich jenem auf dem Cover ist Ode to London ein ganz besonderes (Geschenk)buch für alle anglophilen Leser.
Eva Lohmann – Kuckucksmädchen
2015 habe ich Eva Lohmanns autobiographisches Werk Acht Wochen verrückt gelesen (im Hörbuch) und es war eines jener Bücher, die mich gedanklich noch sehr sehr lang begleitet haben. Deshalb war es für mich keine Frage, auch Eva Lohmanns Roman Kuckucksmädchen zu lesen. Und da er hier in dieser Liste auftaucht, könnt ihr wohl ahnen, dass mich auch dieses Buch sehr begeistern konnte.
In Kuckucksmädchen geht es um die 30-jährige Wanda, die ihr Leben zwar ganz okay findet, aber eigentlich nach dem großen Glück sucht. Doch dieser Wunsch führt bei Wanda eher zu Apathie. Woher weiß man, welche Entscheidungen die richtigen sind und welche uns wirklich glücklich machen? Ein sehr kluger und gleichsam emotionales Buch über die „Generation Option“.
Pia Solèr – Die Weite fühlen
Auf Pia Solers autobiographisches Werk Die Weite fühlen bin ich auf der Frankfurter Buchmesse gestoßen. ,James Rebanks‘ The Shepherd’s Life stand schon länger auf meiner Wunschliste, nichtsahnend, dass es ein ähnliches deutschsprachiges Buch bereits auf dem Markt gibt. Die Weite fühlen ist kein Roman und auch keine Biografie, die Schweizer Hirtin Pia Soler hat hier ihre Erlebnisse, alltäglichen Ereignisse und Gedanken niedergeschrieben. Viele kleine Momentaufnahmen, die am Ende doch einen recht privaten Einblick in einen uns doch eher unbekannten Lebensstil erlauben. Beim Lesen beneidet man Pia Soler um ihre Naturverbundenheit, man möchte sofort raus in die Natur, wieder freier und achtsamer leben.
Maggie Gernatowski (Hg.) – About my Shelf
Ein weiteres sehr besonderes Buch hat es abschließend in diese Liste hier geschafft. Auf About my Shelf bin ich doch tatsächlich durch Instagram aufmerksam geworden. Da ich selbst großer Fan des Musik-bewusst-Hörens bin und auch selbst Plattenspieler und zwei handvoll Platten besitze, stand dieses Buch, welches 20 Interviews über Bücher- und Plattenregale enthält, ganz schnell ganz weit oben auf der Wunschliste. Im Herbst habe ich es mir dann gegönnt und von Zeit zu Zeit die Interviews der Autoren (zu ihren Plattenregalen) und die Interviews der Musiker (zu ihren Bücherregalen) gelesen. Ein spannendes Konzept, welches in dem tollen Layout 1A aufgeht. Ich bin mir sicher, dass ich dieses Buch noch ganz oft durchblättern werde, um mir den ein oder anderen Lektüre/Musik-Tipp abzuholen.
Welches waren die Bücher, die euch in 2016 am meisten begeistern konnten? Ist ein Buch dabei, von dem ihr jetzt schon wisst, dass ihr es auf jeden Fall noch einmal lesen möchtet? Falls ihr auf euren Blogs auf Top-Listen zu diesem Thema erstellt habe, freue ich mich natürlich auf eure Links!
4 Kommentare
Hallo Cara,
die Bücher kenne ich alle noch gar nicht. Ok, alle bis auf "Lindbergh", das habe ich schon mal durchgeblättert und fand es richtig toll <3
Im letzten Jahr hat mir persönlich "Die Nachtigall" von Kristin Hannah sehr gut gefallen und es war eines meiner Lesehighlights.
Ich schnapp mir jetzt mal meinen Notizblock und notiere mir deine "Lieblingsbücher". Ich liebe solche Tipps.
Einen schönen Tag wünsch ich dir noch
Lena
Kuckucksmädchen hab ich auch irgendwann mal gelesen.(Habe es aber anscheinend vergessen in meine Leseliste zu schreiben, wie konnte das passieren?!) Irgendwie wie die Sarah Kuttner-Romane, soweit ich mich erinnere.
Das B. Wells -Buch möchte ich auch noch lesen. Ich mochte "Spinner" schon sehr.
Da ich 2016 nicht viel gelesen habe, kann ich keine super Wahl treffen, trotzdem fand ich "Think like a freak" super spannend zu lesen, obwohl ich sehr selten Sachbücher lese.
Hallo Clara,
und wieder springt mir "Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm" direkt ins Auge. Ich meine, ich hab damals schon ganz verzückt auf deinen Instagram-Post gekuckt und mir das Buch direkt notiert. Nun ist das Jahr um und das Buch noch immer nicht gelesen. Das muss ich schleunigst ändern.
"Vom Ende der Einsamkeit" war auch eines meiner Jahreshighlights. Im Gegensatz zu dir hatte ich bis dato noch keins seiner Bücher gelesen und Wells war mir schlichtweg kein Begriff. Keine Ahnung, wie sich seine Bücher an mir vorbeigemogelt haben. Mittlerweile habe ich auch "Fast genial" gelesen und war sehr angetan. Die beiden anderen Bücher kommen auch noch dran, wobei ich mit mir hadere, ob es die Originalausgaben oder die abgeänderten Varianten werden sollen.
Auch "About my Shelf" habe ich mir 2016 gekauft und begeistert durchgeblättert und jede Menge Inspiration gefunden.
Torben Kuhlmanns "Lindbergh" ist natürlich ein absolutes Must-have. Ich habe es meinem Lieblingsneffen zu Weihnachten geschenkt und werde es bald gemeinsam mit ihm näher unter die Lupe nehmen. Die Illustrationen sind einfach ein Traum. Ich fand schon die Vorgänger so liebevoll.
Ich wünsche dir alles Liebe für 2017,
liebe Grüße
Steffi
Liebe Cara,
2x London in deinen Top 7! Leider war ich noch nie da. Lese aber auch gerade einen Roman, der in London spielt "Mister God, this is Anna" von Fynn. Deine Bücher habe ich alle noch nicht gelesen, aber "Vom Ende der Einsamkeit" hört sich für mich interessant an. Ist vorgemerkt!
Am meisten begeistert hat mich "Raum", auch wenn "begeistert" vielleicht unpassend für die Thematik ist. Auch der Film war sehr gut!
Ansonsten ist natürlich Haruki Murakami ("Südlich der Grenze, westlich der Sonne") dabei. Dann so schöne Romane wie "Liebe mit zwei Unbekannten", "Jemand wie du" und "4 Tage – Ich bleib hier. Kommst du mit?".
Aber auch "Die Vegetarierin" war ein Highlight.
"Sieben Minuten nach Mitternacht" war auch gut und kommt ja dieses Jahr sogar noch ins Kino.
Hier meine Topliste: love-change-leave.blogspot.de/2016/12/lese-rueckblick-2016.html
Mit besten Grüßen
Andy