Erstveröffentlichung: Juni 2005 | Verlag: Loewe
Seiten: 304 | Preis: 6, 95 € (HC), 7, 95€ (TB)
Kurzbeschreibung:
„Wo Nacht und Norden enden, liegt über Nebeln die Feste der Schneekönigin. Niemand hat ihr eisiges Reich je vermessen. Keiner geht ohne guten Grund dorthin. Und kaum jemand ahnt, dass ihr Palast auch heute noch dort steht, auf der letzten und höchsten aller Klippen, wo Stein und Eis zu Ewigkeit verschmelzen.“
Inhalt:
Maus, der Mädchenjunge, arbeitet als Schuhputzer in einem reichen Hotel namens Aurora in Sankt Petersburg. Maus ist ein schüchternes Mädchen, welches im Hotel geboren wurde und dieses noch nie verlassen hat. Sie wird von den Pagen und Liftboys schikaniert und hat nur einen Freund: den Tänzer Kukuschka.
Eines Tages, im bitterkalten Winter, betreten zwei besondere Gäste das Aurora: die Schneekönigin sowie die junge englische Magierin Tamsin Spellwell. Maus freundet sich mit Tamsin an, doch sie gerät schnell zwischen die Fronten der beiden mächtigen Frauen, denn Tamsin hat etwas geklaut, was die Schneekönigin unbedingt wieder bekommen möchte….Hat Maus den Mut, das Richtige zu tun?
Rezension:
Erst einmal: Was für ein Setting! Die FAZ verspricht nicht zu viel, wenn sie von ‚pittoresken Milieus‘ spricht. Die Darstellung des alten ehrwürdigen Hotels in der Kulisse eines bitterkalten Winters in Sankt Petersburg hat mir sehr gefallen. Ich konnte sehr gut in die Geschichte eintauchen und mich mit der Hauptfigur, dem Mädchen Maus, identifizieren. Die Schneekönigin und die Magierin Tamsin Spellwell sind tolle Charaktere und es hat mir sehr gefallen, dass die beiden weder komplett gut noch komplett böse sind. Es ist faszinierend zu sehen, wie Kai Meyer nur einen Ort (das Hotel), eine Handvoll Figuren sowie ein paar Tage benötigt, um eine derart tolle und spannende Geschichte zu erzählen. Der Sprachstil ist flüssig, die Kapitelüberschriften erzeugen Spannung, ohne zu viel zu verraten. Auch hat mir gefallen, dass die phantastischen Elemente in mehr oder weniger reduzierter Form auftauchen und mit der Realität verknüpft werden – diese Art von Fantasy lese ich gerne.
Natürlich erkennt man an einigen Stellen, dass das Buch ein Jugendbuch ist. Der historische und politische Hintergrund der Geschichte – der Sturz des Zaren & die Bewegung des Nihilismus – ist sehr reduziert dargestellt. Da habe ich mich schon gefragt, inwieweit das ganze verständlich ist. Auch ging mir die Auflösung von Fragen und Problemen am Schluss ein wenig zu schnell.
Fazit: Eine spannende Geschichte, auch für Leser die nicht unbedingt ein Faible für Fantasy haben. Interessante Charaktere, detaillierte Beschreibungen – ein tolles Leseabenteuer.
2 Kommentare
Also, ich klink mich dann hiermit mal in deinen Blog ein =) Vielen Dank für die Rezension erst mal, gefällt mir gut und das ist auf jeden Fall ein Grund für mich, Frostfeuer mal zur Hand zu nehmen. Ich liebe die fließende Königin samt Fortsetzungen von Kai Meyer, aber seitdem hat er meiner Meinung nach leider abgebaut – die Seide und Schwert-Reihe gefiel mir zum Beispiel überhaupt nicht, und auch seine Dschinnland-Bücher waren nicht so mein Ding. Aber so, wie deine Bewertung hier klingt, lohnt sich Frostfeuer viiiel eher 🙂 Ich werde es auf jeden Fall lesen.
Liebe Grüße, Winterzwiebel 😉
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Hier sein geistiger Erguss: kai-meyer-journal.blogspot.com/2007/09/11-september-2007.html