AUTOR David Wagner | GENRE Gegenwartsliteratur
ERSCHEINUNGSJAHR 2009 | SPRACHE Deutsch
INHALT
Der Inhalt dieses Buches ist eigentlich ziemlich schnell erlärt: ein Mann, wohl Ende 30, geht in einem Supermarkt einkaufen. Sprich, er betritt den Supermarkt zu Anfang des Buches, tätigt seinen Einkauf und verlässt den Supermarkt zu Ende des Buches. Damit hat David Wagner es geschafft, eine Tätigkeit, die wohl in Realität 20-30 Minuten dauert auf 160 Seiten Papier zu bannen.
Natürlich ist das ganze nicht so trivial, wie es nach dieser Einleitung erscheint. Der Protagonist steuert als erstes das Obst- und Gemüseregal an und sucht sich vier Äpfel aus. Er wiegt die Äpfel und siehe da – die vier Äpfel wiegen zusammen genau 1000 Gramm. Der namenlose Protagonist sieht dies als Anlass, seinen eigenen Einkauf zu reflektieren und aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Er philosophiert über Lebensmittel und stellt Fragen an sich und den Leser. Wie viele Kühe sind an einem Liter Milch beteiligt? Warum gibt es Spinat nur in Ziegelsteinform? Und warum gibt es im Supermarkt nie die tollen Dosen-Pyramiden aus der Werbung?
Ein spannender, nachdenklicher und außergewöhnlicher Einkauf, der uns zeigt, wie eng Lebensmittel mit unserem Leben verknüpft sind.
REZENSION
Ein Buch, welches vielleicht eine Mischung aus Roman und Sachbuch darstellt. Wagner mischt Elemente des Erzählens mit Fakten, die er teils im Text, teils durch Fußnoten einstreut. Interessant ist natürlich besonders, dass hier das eher seltene zeitdehnende Erzählen vorliegt. Das Buch ist dennoch sehr einfach zu lesen. Das Schriftbild ist recht groß und jedes Kapitel behandelt eine neue Art Lebensmittel. Ein Kapitel ist damit meist nicht länger als zwei Seiten.
Die Spannung geht in diesem Roman sicherlich nicht von plot oder Protagonist aus. Das Interesse wird vielmehr dadurch geweckt, wie Wagner an dieses „einfache“ Thema herangeht und mit welcher Leichtigkeit er die philosophische Komponente des Themas herausarbeitet. Der Protagonist ist hierbei nur mittel zum Zweck, bleibt aber durch die Ich-Perspektive (der Leser erfährt seine Gedanken und Erinnerungen) nicht schattenhaft. Vielmehr tut er einem sogar teilweise Leid, wenn ihn dieses oder jenes Lebensmittel an seine vergangene Liebe erinnert…
Wagners Schreibstil ist sehr eingängig und der Lesefluss wird durch die Fußnoten meiner Meinung nach nicht gestört. Wagners Beobachtungsgabe zeigt sich in vielen kleinen Details der Geschichte und manchmal hatte ich auch das Gefühl, der Autor würde mir mit einem Schmunzeln zuzwinkern…
FAZIT
Ein beeindruckendes Buch welches seinen Platz auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2009 sicherlich zu Recht bekam. Ein einfaches Thema innovativ und kurzweilig dargestellt. Auch wenn das Buch „nur“ 160 Seiten hat – diese Investition lohnt sich!
Natürlich ist das ganze nicht so trivial, wie es nach dieser Einleitung erscheint. Der Protagonist steuert als erstes das Obst- und Gemüseregal an und sucht sich vier Äpfel aus. Er wiegt die Äpfel und siehe da – die vier Äpfel wiegen zusammen genau 1000 Gramm. Der namenlose Protagonist sieht dies als Anlass, seinen eigenen Einkauf zu reflektieren und aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Er philosophiert über Lebensmittel und stellt Fragen an sich und den Leser. Wie viele Kühe sind an einem Liter Milch beteiligt? Warum gibt es Spinat nur in Ziegelsteinform? Und warum gibt es im Supermarkt nie die tollen Dosen-Pyramiden aus der Werbung?
Ein spannender, nachdenklicher und außergewöhnlicher Einkauf, der uns zeigt, wie eng Lebensmittel mit unserem Leben verknüpft sind.
REZENSION
Ein Buch, welches vielleicht eine Mischung aus Roman und Sachbuch darstellt. Wagner mischt Elemente des Erzählens mit Fakten, die er teils im Text, teils durch Fußnoten einstreut. Interessant ist natürlich besonders, dass hier das eher seltene zeitdehnende Erzählen vorliegt. Das Buch ist dennoch sehr einfach zu lesen. Das Schriftbild ist recht groß und jedes Kapitel behandelt eine neue Art Lebensmittel. Ein Kapitel ist damit meist nicht länger als zwei Seiten.
Die Spannung geht in diesem Roman sicherlich nicht von plot oder Protagonist aus. Das Interesse wird vielmehr dadurch geweckt, wie Wagner an dieses „einfache“ Thema herangeht und mit welcher Leichtigkeit er die philosophische Komponente des Themas herausarbeitet. Der Protagonist ist hierbei nur mittel zum Zweck, bleibt aber durch die Ich-Perspektive (der Leser erfährt seine Gedanken und Erinnerungen) nicht schattenhaft. Vielmehr tut er einem sogar teilweise Leid, wenn ihn dieses oder jenes Lebensmittel an seine vergangene Liebe erinnert…
Wagners Schreibstil ist sehr eingängig und der Lesefluss wird durch die Fußnoten meiner Meinung nach nicht gestört. Wagners Beobachtungsgabe zeigt sich in vielen kleinen Details der Geschichte und manchmal hatte ich auch das Gefühl, der Autor würde mir mit einem Schmunzeln zuzwinkern…
FAZIT
Ein beeindruckendes Buch welches seinen Platz auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2009 sicherlich zu Recht bekam. Ein einfaches Thema innovativ und kurzweilig dargestellt. Auch wenn das Buch „nur“ 160 Seiten hat – diese Investition lohnt sich!
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Das Cover entstammt den Pressematerialien der Rowohlt Verlagsseite.
3 Kommentare
kommt nach dieser rezension sofort auf meine liste 🙂
Vielen Dank! Dieses Buch war wirklich ein Highlight meines Lesejahres 2010 =)
HAllo,
ich bin auf deine Seite gekommen, weil ich das Buch morgen in Paderborn bei WE READ vorstellen werde – leider keine positive Kritik, wie deine.
Jedenfalls Danke für das Youtube Video. Interessant, eine andere Sichtweise des Buches zu hören.
Gruß,
Dennis