Letztlich habe ich mich hier für Alberto Moravias Gefährliches Spiel entschieden. Moravia ist generell sicher ein guter Schriftsteller, viele seiner Werke wurden schließlich auf verfilmt. Allerdings habe ich zu diesem Roman, eines seiner ersten Werke, keinen Zugang gefunden. Die äußere Welt des Romans wird in Bruchstücken beschrieben, wohingegen seitenweise das Innenleben der Personen ausgeleuchtet wird. An die Regel „show don’t tell“ hält sich Moravia hier auch nicht. Die seichte Spannungskurve dieses 391-Seiten Romans wird außerdem dadurch gemindert, dass im Klappentext ein Mord angekündigt wird, der dann aber erst auf Seite 366 (!) passiert. Mehrmals hätte ich diesen Roman beinahe abgebrochen (was bei mir wirklich nicht oft passiert).
Übrigens: Dieser Roman von Moravia, im Gegensatz zu seinen älteren Werken, wird übrigens momentan nicht mehr neu verlegt – scheint also wirklich nicht eines von Moravias Glanzstücken gewesen zu sein….
Tag 4 – Dein Hassbuch
Oje, eine der Kategorien, die ich gar nicht mag. Zuallererst, es gibt wohl schlecht geschriebene Bücher, aber ich persönlich sehe mich nicht in der Lage, dass allgemeingültig zu beurteilen. Jeder Leser geht mit seiner Individualität, emotionaler Haltung, literarischem Gedächtnis an einen Text heran. Deshalb fallen Meinungen und Interpretationen ja oft so unterschiedlich aus.
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